Professionelle Anlage am Kapitalmarkt ist möglich und sollte gemacht werden

Obwohl Pensionsrückstellungen eindeutig Fremdkapital sind, wirken sie als langfristig verfügbares Kapital bis zum Eintritt der Fälligkeit der Verpflichtung wie Eigenkapital und bewirken erhebliche Innenfinanzierungseffekte. Sie verbessern die langfristige Kapitalausstattung des Unternehmens und tragen zu dessen Investitionsfähigkeit bei. [1]

Soll nun ein Unternehmen dieses verfügbare Kapital für Investitionen im operativen Bereich nutzen oder ist es sinnvoller diese Mittel zur konkreten Finanzierung der übernommenen Versorgungsverpflichtungen einzusetzen (Asset Funding – Aufbau von Deckungsmitteln)?

Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage wird es nicht geben. Hängt doch deren Beantwortung von der jeweiligen unternehmensspezifischen Situation sowie der Finanzierungsstrategie ab.

Wenn das oberste Finanzierungsziel eine Bilanzverkürzung ist, so kommt man um ein Asset Funding nicht herum, da nur beim Vorliegen von qualifizierten Deckungsmitteln eine Saldierung von Aktiv- und Passivposten möglich ist.

Im Rahmen eines professionellen Asset-Liability-Managements wird das Asset-Management der die Versorgungsverbindlichkeiten bedeckenden Versorgungsmittel konkret an die eigentliche Verpflichtung und deren Liquiditätsbedarf ausgerichtet („Liability-Driven-Investment-Ansatz"). Dies kann umso wichtiger sein, je höher der Anteil der Pensionszahlungen am operativen Cash Flow ist. Pensionsverpflichtungen können zu starken, teilweise unerwarteten Schwankungen bei den Auszahlungen führen, die dann zu Lasten des operativen Geschäfts gehen. Verhältnismäßig geringe Pensionszahlungen sind unproblematisch, da sie von den normalen Schwankungen des Cash Flows überdeckt werden.

Die Frage der Rendite des verfügbaren Kapitals dürfte bei einer Entscheidung für ein Asset Funding im Normalfall nicht – zumindest nicht für sich alleine - im Vordergrund stehen. Selbstverständlich muss eine Kapitalanlage eine gute Rendite erwirtschaften, wenn aber die Anlage der Versorgungsmittel am Kapitalmarkt ein deutlich besseres Ergebnis bringt, als die Anlage im eigenen Unternehmen und dies der eigentliche und einzige Grund für das Asset Funding überhaupt ist, so kann man vielleicht auch – ein wenig provokativ – die Frage stellen, ob das Unternehmen überhaupt sein Geschäft fortsetzen sollte. Eine interessantere Frage in diesem Zusammenhang ist sicherlich, ob eine Anlage ausschließlich im eigenen Unternehmen, wenn auch bei besserer Rendite, oder eine Anlage am Kapitalmarkt, mit der Möglichkeit der Diversifizierung und Risikostreuung die richtige Lösung ist.

Es kann sich auch die Frage ergeben, ob das Unternehmen überhaupt noch einen Fremdkapitalbedarf in Höhe der vollen Pensionsrückstellung hat oder ob die Zuführung zu der Pensionsrückstellung nicht schon an die Grenzen des Kapitalbedarfs stößt. Wenn ohnehin ausreichende Mittel dem Unternehmen zur Verfügung stehen, so kann ein Asset Funding mit der Möglichkeit eines professionellen Asset-Liability-Managements und einer Bilanzverkürzung eine sinnvolle Finanzierungsstrategie für die betrieblichen Versorgungsverpflichtungen sein.

Der Aufbau eines Versorgungsvermögens bietet dem Unternehmen Flexibilität hinsichtlich des Zeitpunktes und der Höhe der liquiden Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung. Das Asset Funding richtet sich nach der finanziellen Lage des Unternehmens und nach der vorhandenen Versorgungsverpflichtung. Es kann eine planmäßige periodengerechte Dotierung erfolgen. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dieser Sachverhalt von großer Bedeutung: Das Unternehmen möchte durch das aktive Geschäft die Kosten der betrieblichen Altersversorgung der aktiven Mitarbeiter finanzieren. Ohne konkretes Finanzierungskonzept werden die liquiden Aufwendungen ansonsten ausschließlich von Eintritt und Dauer des Versorgungsfalls bestimmt und damit in die Zukunft verschoben. Hierdurch ergibt sich grundsätzlich ein sehr volatiler Verlauf und es kann zu unvorhergesehenen Schwankungen kommen. Bei einem zunehmenden „Reifegrad" des Versorgungsbestandes (Erhöhung des Altersquotients und Zunahme der fälligen Rentenverpflichtungen) ergeben sich deutliche Liquiditätsrisiken.

[1] Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. vom 20.03.2003

Ablauf

In vier Schritten zur flexiblen und individuellen bAV-Lösung für Ihr Unternehmen.

1 Bestandsaufnahme

Wie sind Sie aufgestellt? Denn eine gute betriebliche Altersversorgung ist individuell auf Sie und Ihre Bedürfnisse angepasst.

2 Analyse

Eine umfassende Analyse garantiert Ihnen die bestmögliche Lösung, um Ihre Unternehmensziele zu erreichen.

3 Lösung

Wir konzipieren für Sie eine Lösung, die nicht nur gut klingt, sondern auch funktioniert – statistisch mit Zahlen belegt und bewiesen.

4 Implementierung

Ob Umstrukturierung des Versorgungswerkes oder Finanzierung: Wir begleiten Sie beim gesamten Prozess und stehen Ihnen zur Seite.

 

Beratungsgespräch vereinbaren